Auszubildende erzählen
Unsere Auszubildenden geben einen Einblick in Ihren Arbeitsalltag und erzählen, warum sie sich für die Pflegeausbildung entschieden haben.
Nele, 1. Ausbildungsjahr
Welche Beweggründe hatten Sie denn, eine Ausbildung in der Pflege anzufangen?
Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen und will diesen helfen, dass sie wieder gesund werden oder sich ihr Zustand verbessert. Das macht mir besonderen Spaß.
Welche drei Gegenstände haben Sie im pflegerischen Alltag immer dabei, und können auf diese nicht verzichten?
Also meistens ein Leukosilk (Pflasterrolle) und eine Schere. Und einen Zettel und einen Stift, damit ich mir Wichtiges notieren kann. Und die Karte, mit allen wichtigen Telefonnummern von den verschiedenen Stationen.
Was war ihre schönste Begegnung mit einer*n Patienten*in?
Es ist immer schön, mit Patient*innen zusammen zu arbeiten, die unsere Arbeit schätzen und dankbar sind. Da merke ich, dass ich gebraucht werde und der Person etwas Gutes tue.
Was ist denn Ihr Motivator im Alltag?
Weil ich den Menschen helfen möchte und viel lernen will, außerdem gibt es für die Zukunft viele Weiterbildungsmöglichkeiten.
Matias, 2. Ausbildungsjahr
Welche drei Gegenstände brauchen Sie immer im pflegerischen Alltag?
Ich würde immer eine Klemme dabei haben. Und meine Uhr. Und meinen weißen Kittel.
Was war Ihre schönste Begegnung mit einer*n Patienten*in?
Das war mit meiner Nachbarin. Wir haben uns vor vier Jahren kennen gelernt, sie war mal meine Patientin, als ich ein FSJ im KWM gemacht habe. Der Umgang mit ihr war anders, aber sehr schön. Es war nicht nur die professionelle Distanz, die von einem als Pfleger erwartet wird, sondern auch etwas mehr. Es ging schon ein bisschen auf die persönliche Ebene. Vor ein paar Monaten, auch auf der gleichen Station, haben wir uns wiedergesehen. Sie als Patientin und ich jetzt als Auszubildender in der Pflege. Es war eine schöne Erfahrung mit ihr, sie komplett zu begleiten, bei den Arztvisiten mitzugehen, den Krankheitsverlauf bis hin ins Private auszutauschen, wie sie und ihre Familie damit zurechtkommen und was für sie bedeutsam ist. Was für eine Bedeutung die Pflege für sie als Patientin hat. Es war eine schöne Wertschätzung von ihr. Und sie war sehr zufrieden mit der Behandlung im KWM, sie berichtete nur positives, vom Team auf Station und den Ärzten.
Was ist Ihr Motivator im Alltag?
Das war die Frage, die ich mir zu Beginn der Ausbildung gestellt habe, da war es die Arbeit mit den Menschen. Heute ist noch ein wichtiger Aspekt dazugekommen: Wie ich durch meine Pflege das Leben der Menschen beeinflusse. Und auch die Fragen, „Wie passe ich auf meine Gesundheit auf? Wie passe ich auf die anderen Menschen auf? Mache ich es privat oder beruflich? Wie kann ich es an meinen Freundeskreis vermitteln?“ Das ich in der Ausbildung auch viel über das Leben lernen kann und nicht nur „Schule ist“. Dass motiviert mich, dass es viel mit der Realität zu tun hat.
Was schätzen Sie an unserer Schule und an der Ausbildung im KWM?
Ich finde am besten, wie umfangreich die Ausbildung ist, wie „bunt“ es aussehen kann. Die vielen unterschiedlichen Fachbereiche und Stationen, die ich während meiner Ausbildung durchlaufe. Wie fassettenreich die pflegerischen Möglichkeiten sind. Und dass die Lehrenden ein gemeinsames Konzept haben. Ich habe das Gefühl, dass ich auf guten Wegen geführt werde. Und entsprechend bin ich mir sicher, dass die Ausbildung am KWM gut ist.
Antonia, 3. Ausbildungsjahr
Welche Eigenschaften und Stärken sollte eine Person mitbringen, wenn diese eine Ausbildung in der Pflege anfängt?
Auf jeden Fall Flexibilität. Das ist ein ganz großer Punkt, dann natürlich viel Empathie, weil man immer mit Patient*innen zusammenarbeitet. Man baut eine pflegerische Beziehung zu dieser Person auf und versorgt diese in ihren Bedürfnissen. Deshalb finde ich es wichtig, eine empathische Person zu sein. Konfliktlösungsfähigkeit und auf jeden Fall Teamfähigkeit sollte eine Eigenschaft sein, da immer im Team gearbeitet wird. Und es wäre schwierig in diesem Beruf, wenn man es nicht schafft, mit den Kolleg*innen zurecht zu kommen oder sich auch mal etwas sagen zu lassen. Eine weitere wichtige Eigenschaft ist die Sozialkompetenz, den Wunsch und den Willen mit Menschen zusammenzuarbeiten, ist ein ganz großer Punkt in diesem Beruf.
Auf welche drei Gegenstände können Sie in Ihrem pflegerischen Alltag nicht mehr verzichten?
Auf einen Kugelschreiber, Post-Its und auf jeden Fall auf eine Uhr. Diese ist einfach wichtig, wenn ich beispielsweise schnell mal den Puls ermitteln möchte. Und auch Timing und Flexibilität, um zu lernen, sich die Zeit einzuteilen. Es kann schon einmal passieren, wenn ich in einer Tätigkeit bin, dass ich die Zeit ein bisschen vergesse. Zum Beispiel bei der Grundpflege bei einem Patienten, da kann es schon mal ein bisschen länger werden, wenn ich mir Zeit lassen möchte.
Was war Ihre schönste Begegnung mit einer*n Patienten*in?
Da hatte ich tatsächlich heute eine sehr schöne Begegnung. Wir haben eine Ordensschwester auf Station, und diese ist schon 90 Jahre alt. Die Situation war ganz ergreifend, sie ist voll pflegebedürftig und ich wollte ihr das Essen eingeben. Da hat sie gesagt, sie könne jetzt noch nicht essen. Und ich: „Wieso können Sie noch nicht essen?“ Ja, sie kann nicht essen, wenn sie nicht gebetet hat. Und ich bin nicht religiös, habe darauf erwidert: „Ja Sie können gerne ein Gebet sprechen und ich höre Ihnen zu, aber ich kann leider nicht mitbeten“. Und da meinte sie, das mache nichts: „ich bete es Ihnen vor und Sie beten mir einfach nach“. Und dann haben wir gemeinsam vor dem Essen ein Gebet gesprochen. Und dass sind so Begegnungen, die einfach ergreifend sind, wie gesagt, ich bin nicht religiös, aber für sie war es sehr wichtig vor dem Essen zu beten, sonst hätte sie nichts gegessen, und das war mir bewusst. Deshalb habe ich das in dem Moment gemacht. Danach hat die Ordensschwester sich bei mir bedankt, und das war wirklich sehr schön. Das sind so Begegnungen, die hat man im Alltag nicht, weil man da wenig mit den solchen Menschen in Kontakt tritt. Und als sie sich bedankt hat, ist mir das Herz aufgegangen, weil ich gemerkt habe, ich habe zwar nicht viel für sie getan, aber für sie war das für diesen Tag ein ganz wichtiger Moment, der ihr viel Freude bereitet hat.
Was ist Ihr Motivator für den Alltag?
Ich habe als Auszubildende schon sehr früh eine große Verantwortung gehabt. Und ich trage meinen Teil dazu bei, dass die Arbeit auf Station bewerkstelligt wird. Und wenn ich denke, wenn ich einen Arbeitsplatz hätte, wo ich mir sicher bin, wenn ich heute nicht komme, nichts weiter passiert und keiner auf mich angewiesen ist, dann würde ich wahrscheinlich auch mal ein paar Minuten länger liegen bleiben. Aber auf Station ist es einfach so, ich arbeite mit Menschen zusammen, dass darf nicht vergessen werden. Diese Menschen haben einen Pflegebedarf, einen Hilfsbedarf, den sie selbst nicht decken können und wir sind für sie da, dass wir diesen Menschen helfen. Und wenn ich nicht kommen würde, dann würde es den Patient*innen nicht so gut gehen. Das ist einfach eine Motivation.
Würden Sie die Ausbildung bei uns noch einmal machen?
Ja würde ich tatsächlich. Weil es mir persönlich ganz viel gebracht hat. Die drei Jahre waren nicht immer einfach, das ist klar. Ich glaube das hat jeder egal was er davor gemacht hat oder was er danach vorhat, dass man an einen Tiefpunkt kommt, weil es eine anstrengende Ausbildung ist. Man arbeitet im Schichtdienst, man arbeitet mit Menschen zusammen, dass kann auf Dauer schon anstrengend sein. Und man hat ein hohes Arbeitspensum und zusätzlich die Theorie, die gelernt werden muss. Es hat aber trotzdem sehr viel Spaß gemacht, und wie gesagt, mir hat es persönlich viel gebracht, wie ich mit Menschen umgehe, wie ich Patient*innen gegenübertrete. Ich habe in den drei Jahren viel mehr Menschenkenntnis entwickelt und daraus kann ich auch im Alltag und in meinem generellen Leben schöpfen. Es hat mir wirklich viel gebracht.