Eine besondere Station

Veröffentlicht: 29. Okt 2017  | Tags: Allgemein, Neurologie & Neurologische Frührehabilitation

Am Montag, 23.10.standen die Türen der Station 25 im Juliusspital weit offen: Das Team der neurologischen Frühreha hat Mitarbeiter, Berufsfachschüler, zuweisende Ärzte und Kliniken eingeladen, sich vom Leistungsspektrum der Station direkt vor Ort ein Bild zu machen.

Was bedeutet eigentlich neurologische Frührehabilitation?

Bei schwerst kranken Patienten wird eine neurologische Frührehabilitations-Behandlung unmittelbar im Anschluss an eine akute intensivmedizinische Versorgung eingeleitet. Dies kann zunächst auch eine weitere intensivmedizinische, beatmungspflichtige Behandlung bedeuten.

"Wir betreuen Patienten mit schwersten Einschränkungen der Wahrnehmung, des Bewusstseins sowie körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen. Unsere Patienten benötigen weiterhin die medizinische Versorgung und Behandlungsmöglichkeiten
eines Akutkrankenhauses", erklärt Stationsleiterin Petra Budig. Neben modernster Technik sorgen besonders geschultes und erfahrenes Pflegepersonal, Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten, Musiktherapeuten, Neuropsychologen, Sozialarbeiter und Ärzte für die Patienten.

Das Therapiekonzept wird greifbar

Dabei wird ein interdisziplinäres Therapiekonzept angewandt: Das Ziel ist zunächst die weitere Stabilisierung der oft kritischen Situation des Patienten. Dann folgt die zunehmende Mobilisierung, das Herstellen einer Verständigungsmöglichkeit bei Kommunikationsstörungen und die Förderung der Mitarbeit von einfachen Alltagsverrichtungen, wie z. B. bei der Nahrungsaufnahme oder Körperpflege. Das Team aus verschiedenen Fachbereichen arbeitet dabei in enger Absprache und Koordination.

Um die besonderen Ansprüche der Patienten zu verdeutlichen, hat das Team der Frühreha das gesamte Therapiekonzept veranschaulicht: In einem beschilderten Patientenzimmer bekommen die Besucher einen Eindruck davon, welche Unterstützung und Pflege die Patienten täglich benötigen und wie deren Alltag auf Station aussieht. Kleinste Fertigkeiten müssen Schritt für Schritt neu erlernt werden oder bedürfen großer Unterstützung. Der Rundgang führte weiter duch verschiedenste Therapie-Bereiche, wie Aromapflege, Physiotherapie und Ergo- und Sprachtherapie. Bei jeder Station standen Therapeuten Rede und Antwort und erklärten, welche Aspekte bei der Behandung berücksichtigt werden müssen und welche individuellen Herausforderungen es gibt. Ergänzend dazu gab es für die Besucher regelmäßige Vorträge und die Demonstration einer fiberendoskopischen Schluckuntersuchung.

Mit viel Engagement und Liebe zum Detail wurde der Tag gestaltet. Prof. Mäurer, Chefarzt der Neurologie im Juliusspital ist stolz auf sein Team: "Den Tag der offenen Tür gab es zum ersten Mal und wir sind sehr zufrieden - wir konnten zeigen, was unsere Arbeit hier ausmacht und warum diese Station etwas besonderes ist."

Herzlichen Dank an das gesamte Team für spannende Einblicke in die tägliche Arbeit auf Station 25!

 

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Während des Rundgangs lernten die Besucher "Frau Echter" kennen. Anhand der Puppe und ihrer fiktiven aber beispielhaften Krankengeschichte bekommen die Besucher einen Eindruck vom Krankheitsbild und Behandlungsspektrum auf der Station.
Die Trachealkanüle verhindert, dass Speichel in die Lunge gerät und sichert die Atemwege.
Aromapflege ist ebenfalls ein Bestandteil der Therapie: Öle können bei Unruhe oder Atembeschwerden helfen