Neue Stiftungsprofessur für Tropenmedizin und Globale Gesundheit an der Universitätsmedizin Würzburg

Veröffentlicht: 28. Mai 2024  | Tags: Tropenmedizin

An der Universitätsmedizin Würzburg wird eine neue Stiftungsprofessur mit dem Schwerpunkt „Tropenmedizin und Globale Gesundheit“ eingerichtet. Ermöglicht wird dies durch die gemeinsame Förderung der Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp, des Klinikums Würzburg Mitte (KWM) und Medmissio, dem ehemaligen Missionsärztlichen Institut. Die Stiftungsvereinbarung wurde heute (28. Mai 2024) im Würzburger Rathaus unterzeichnet. Die Förderung beläuft sich über vier Jahre, im Anschluss übernimmt die medizinische Fakultät die Finanzierung der Professur.

Tradition der Tropenmedizin in Würzburg wird ausgebaut

„Damit kann am Standort Würzburg die lange Tradition der Tropenmedizin weiter ausgebaut werden, das ist mir sehr wichtig. Denn von den Versorgungsangeboten unter dem Dach der Würzburger Universitätsmedizin profitieren auch die Bürgerinnen und Bürger der Region“, sagte Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt bei der Unterzeichnung der Vereinbarung. Schuchardt hat den gesamten Prozess zur Einrichtung der Stiftungsprofessur eng moderiert.

„Durch die Förderung der zusätzlichen Professur können wir am UKW weiterhin zielgerichtet die Angebote der Tropenmedizin ausbauen, das betrifft etwa die Themen Reiseimpfungen oder die Versorgung von Reiserückkehrern. Damit ergänzen wir unser Versorgungsangebot als Klinikum der Maximalversorgung für die Region“, erklärt PD Dr. Tim J. von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Würzburger Uniklinik.

Bereits im Februar war Prof. Dr. August Stich, zuvor Chefarzt der Tropenmedizin am Klinikum Würzburg Mitte, an das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) gewechselt und hat dort den Lehrstuhl für Klinische Infektiologie innerhalb der Medizinischen Klinik und Poliklinik II übernommen. In dieser Funktion leitet er den Schwerpunktbereich Infektiologie / Tropenmedizin am UKW.

Blick auf Klimawandel und Migration

Prof. Stich: „Durch die Förderung der zusätzlichen Professur können wir die Herausforderungen der globalen Gesundheit auch wissenschaftlich in den Blick nehmen. Angesichts des Klimawandels, aber auch vor dem Hintergrund aktueller und zukünftiger Entwicklungen beim Thema Migration wird dieser Aspekt stark an Bedeutung gewinnen.“ Zudem könne auch die langjährige Netzwerk-Arbeit, beispielswiese mit dem Else Kröner Center Würzburg-Mwanza, gestärkt werden, so Prof. Stich. Sein Dank gelte daher den drei Förderern der neuen Professur.

Dr. Gunther Schunk, Vorstandsvorsitzender der Würzburger Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp, betont: „Mit der Professur können wir die Kompetenz in Global Health am Standort halten und weiterentwickeln – zum Wohle der Menschen und zur Förderung der Forschung. Außerdem wird die medizinische Ausbildung auf einem Gebiet gestärkt, das von wachsender Bedeutung ist. Damit unterstützt die Stiftung erneut ein Projekt im Bereich der Medizin, die sich in den vergangenen Jahren zu einem Förderschwerpunkt unserer Stiftung entwickelt hat.“ So fördert die Stiftung u.a. auch eine Stiftungsprofessur am UKW zum Schwerpunkt „Prävention vom Demenz und Demenzfolgeerkrankungen“.

„Infektionskrankheiten kennen keine Grenzen“

Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät in Würzburg: „Das außergewöhnliche Engagement der Stifter ermöglicht einen wichtigen weiteren Ausbau für die Universitätsmedizin. Davon wird auch die Lehre profitieren, gerade weil es sich um wichtige Querschnittsthemen handelt. Der globale Blick auf Gesundheit wird in Zukunft wichtiger denn je: Infektionskrankheiten kennen keine Grenzen. Gleichzeitig ist die Gesundheit von Menschen in Ländern mit geringerem Einkommen und erschwertem Zugang zu den Gesundheitssystemen eine Aufgabe, der sich auch die Industrienationen in Zukunft stärker widmen müssen. Diese Themen werden an der Universitätsmedizin Würzburg auch in der Forschung durch die neue Stiftungsprofessur weiter hier an Bedeutung gewinnen.“ Die Besetzung der Professur wird aktuell vorbereitet.

Volker Sauer, Geschäftsführer des Klinikum Würzburg Mitte: „Mit der Einbettung der Tropenmedizin in ein universitäres Umfeld und ihrer daraus resultierenden Akademisierung haben wir gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Würzburg bereits einen wichtigen Grundstein zur Förderung einer ganzheitlichen, global betrachteten Gesundheitsversorgung gelegt. Wir freuen uns, dies nun durch die gemeinsame Stiftungsprofessur weiter zu stärken.“


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Von links: Oberpflegamtsdirektor Walter Herberth (Stiftung Juliusspital), Volker Sauer (Geschäftsführer KWM), PD Dr. Tim J. von Oertzen, (Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender Universitätsklinikum Würzburg), Prof. Dr. Matthias Frosch (Dekan Medizinische Fakultät Würzburg), Prof. Dr. August Stich (Schwerpunktbereich Infektiologie/Tropenmedizin, UKW), Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Catharina Kipping (Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp) und Dr. Gunther Schunk (Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp) freuen sich über die Stiftungsvereinbarung. (Foto: Claudia Lother / Stadt Würzburg)