„Es geht um vernachlässigte Menschen“

Veröffentlicht: 27. Mai 2019  | Tags: Allgemein, Tropenmedizin

In Würzburg ist am 22. Mai das Deutsche Zentrum für die sektorübergreifende Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten (DZVT) gegründet worden. Mitgründer ist das Missionsärztliche Institut (MI), einer der drei Gesellschafter des Klinikum Würzburg Mitte (KWM).

Prof. Dr. August Stich, Vorsitzender des MI und Chefarzt der Klinik für Tropenmedizin am KWM-Standort Missioklinik, unterzeichnete für das Missionsärztliche Institut die gemeinsame Gründungsvereinbarung.

Gründung einer nationalen Plattform in Würzburg

Beim Gründungssymposium in der Würzburger Residenz fiel der Startschuss: Sieben Würzburger Einrichtungen schließen sich künftig im DZVT zusammen und verfolgen ein gemeinsames Ziel: Expertenwissen aus verschiedenen Bereichen bündeln. Das DZVT soll zu einer nationalen Plattform werden, mit deren Hilfe vernachlässigte Tropenerkrankungen im gesellschaftlichen Kontext und sektorübergreifend erforscht und bekämpft werden.

Weitere Gründer des neuen Zentrums sind neben dem Missionsärztlichen Institut die Julius-Maximilians-Universität die Hochschule für angewandte Wissenschaften (FHWS), die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW), die Deutsche Gesellschaft für Parasitologie, das Universitätsklinikum Würzburg und die christliche Gemeinschaft Sant' Egidio.

"Die Menschen erreichen, wo sie leben"

Prof. Stich sagte, es gehe nicht nur um vernachlässigte Tropenkrankheiten, sondern vielmehr um vernachlässigte Menschen. „Wir müssen die Menschen da erreichen, wo sie leben.“ Das Problem habe mit wirtschaftlichem Denken zu tun, gefragt seien globale Solidarität und die gerechte Verteilung von Ressourcen. Ein Zentrum wie das DZVT sei in der Lage, diese Problematik nachhaltig anzugehen.

Ziel des DZVT ist eine bessere Zusammenarbeit von unterschiedlichen Disziplinen in Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Verschiedene Fakultäten der Würzburger Hochschulen wie Volkswirtschaft, Ingenieurwesen, Politikwissenschaft, Soziologie, Ökologie, Klimaforschung und Biomedizin könnten so künftig auf die Praxiserfahrung von Hilfsorganisationen zugreifen.

Einen ausführlichen Bericht finden Sie auf der Seite des Missionsärztlichen Instituts oder in der Pressemitteilung zur Gründung (PDF).


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Prof. Dr. August Stich bei der Unterzeichnung der Gründungsurkunde. Foto: Elke Blüml