Mit Sprühflaschen gegen den Waldbrand

Veröffentlicht: 19. Feb 2019  | Tags: Tropenmedizin, Veranstaltung

Fast jeder hat schon davon gehört, der Name allein klingt bedrohlich: Ebola. Was die Erkrankung wirklich bedeutet – für die Patienten, die betroffenen Gebiete und die dortige Gesellschaft – kann hierzulande kaum jemand einschätzen. Christian Kleine, Tropenmediziner der KWM-Missioklinik Würzburg, kann es.

Im Dezember kehrte er von seinem Einsatz für „Ärzte ohne Grenzen“ im Kongo zurück, für den ihn das Klinikum Würzburg Mitte (KWM) freigestellt hatte. Das Interesse war groß, als er am Mittwoch, 13.2.2019 in der Missioklinik darüber berichtete. Gut 70 Besucher waren gekommen. Die Kolleginnen und Kollegen aus dem KWM, aber auch zahlreiche Interessierte aller Altersklassen verfolgten gebannt die eindrucksvollen Schilderungen des Mediziners.

Kein Ende der Epidemie in Sicht

„In ein Kriegsgebiet zu fahren, habe ich eigentlich immer abgelehnt“, erklärt Christian Kleine. Tatsächlich ist der Nordosten der Demokratischen Republik Kongo, wo im Sommer 2018 erneut Ebola ausbrach, aber ein umkämpftes Konfliktgebiet. Und genau das macht die Eindämmung des Virus bis heute so schwierig. Es handelt sich inzwischen um den zweitschwersten Ebola-Ausbruch der Geschichte.

Die von den bewaffneten Gruppen ausgehende Gewalt macht es immer wieder unmöglich, zu den Patienten zu gelangen. Auch die zur Eindämmung wichtige Nachverfolgung der Personen, die Kontakt zu Ebola-Kranken hatten, kommt dadurch zum Erliegen. Ein Ende der Epidemie ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Ebola breitet sich derzeit immer weiter aus.

Schnelle Hilfe notwendig

Umso dankbarer ist Christian Kleine für das große Interesse und die vielen Fragen der Besucher in der Missioklinik. „Was können wir denn hier vor Ort tun, um den Menschen in den betroffenen Gebieten zu helfen?“ möchte eine junge Frau wissen. „Spenden für die Hilfsorganisationen sind eine gute Möglichkeit“, erklärt Kleine.

„Schnelle Hilfe ist ganz wichtig, dazu gehört auch, dass man als Arzt kurzfristig von Arbeitgeber freigestellt werden kann.“ Was ihm außerdem wichtig ist: Die Krankheit verstehen und keine falsche Hysterie entwickeln. „Wir müssen Ebola dort bekämpfen, wo es ist. Es besteht kein Grund sich hierzulande davor zu fürchten.“ Einen Beitrag dazu hat Christian Kleine mit seinem Vortrag in der Missioklinik sicherlich geleistet.

Prof. August Stich, der Leiter des Teams der Tropenmedizin in der Missioklinik, erklärte in seinem Schlusswort: Fast jeder von uns hat ein Stück Kongo in der Tasche, unsere Smartphones nämlich. Der Ausbruch von Ebola passierte zwar in einer der entlegensten Regionen der Erde, dass sich die Infektion aber jetzt ungehindert weiter ausbreitet, hat komplexe Gründe, die auch direkt mit uns zusammenhängen. Mauern hochzuziehen ist der falsche Weg, stattdessen müssen wir als Weltgemeinschaft enger zusammenrücken und uns gegenseitig mit solidarischer Hilfe beistehen.

Über den Einsatz des KWM-Tropenmediziners berichteten bundesweit verschiedene Medien. Weitere Informationen und Videos zu Christian Kleines Kampf gegen Ebola finden Sie unter anderem hier:


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KWM Tropenmediziner Christian Kleine berichtet von seinem Einsatz im Kongo