Trotz Krankheit das Leben aktiv gestalten

Veröffentlicht: 13. Okt 2017  | Tags: Allgemein

Eröffnung der Ausstellung „Denken – Fühlen – Malen“
im Juliusspital


„Denken – Fühlen – Malen“ diesen Namen trägt die neue Bilderausstellung, die ab sofort im Juliusspital zu sehen ist. 35 Werke von 19 Künstlern in Acryl, Aquarell, Öl und Mischtechnik sind im
1. Stock ausgestellt. So unterschiedlich die Werke sind, eines verbindet die Künstler: Sie sind alle an Multipler Sklerose erkrankt. Bei der feierlichen Eröffnung am 8.10.2017 wurde die Botschaft deutlich, die hinter den Bildern steckt: Trotz der Erkrankung das Leben aktiv gestalten. 

Kunst als Kommunikationsmittel

„Die Künstler drücken mit ihrem künstlerischen Schaffen Hoffnung und Lebensfreude aus“, sagt Susanne Kempf aus Weiden, die Initiatorin der Ausstellung. Sie ist seit 2004 an Multipler Sklerose erkrankt. Da sie selbst nicht bei der Eröffnung dabei sein konnte, richtet Künstlerin Iris Hetz in Ihrem Namen ein Grußwort an die rund 40 Gäste. Sei es mit dem Bleistift, dem Spachtel, dem Pinsel oder Nadel und Faden: „Die Kunst wird hier zum Kommunikationsmittel und drückt viel Energie und Kraft aus. Damit helfen die Künstler auch anderen Betroffenen, aktiv mit der MS umzugehen.“

In der Beschäftigung mit den eigenen Talenten liegt für MS-Betroffene die Chance, neuen Lebensmut zu schöpfen und neues Selbstvertrauen zu gewinnen. Nicht zuletzt trainiert die Malerei die motorischen Fähigkeiten. Ein Aspekt, den auch Prof. Mathias Mäurer, Chefarzt der Neurologie am Juliusspital, betont. Bei der Behandlung von MS-Patienten erlebt er immer wieder, wie wichtig es ist, dass die Betroffenen den Glauben an Ihre eigene Schaffenskraft nicht verlieren. Die Malerei ist eine tolle Möglichkeit trotz aller Einschränkungen zu gestalten und aktiv zu sein.

Aufmerksamkeit für die Betroffenen

Auch Schirmherr Urban Priol ließ es sich nicht nehmen, bei der Eröffnung dabei zu sein. Mit ihm verbindet die Ausstellungskuratorin Susanne Kempf die gemeinsame Herkunft: Priol lebt in Aschaffenburg, Susanne Kempfs Familie väterlicherseits lebt im Spessart, sie selbst ist seit ihrer Kindheit regelmäßig zu Besuch bei der unterfränkischen Verwandtschaft. Urban Priol lernte sie 2014 als Journalistin kennen. Priol zeigte sich begeistert über die Vielseitigkeit der Bilder und hofft auch auf mehr Aufmerksamkeit für die über 120.000 MS Betroffenen in Deutschland. Eigens für ihn hat Susanne Kempf ein eigenes Bild gemalt – mit viel Farbe und sehr bunt. Inspiriert durch seine auffälligen Hemden, wie Iris Hetz verriet.

Dr. Johann Paula, Direktor Medizin und Pflege eröffnete die Ausstellung im Namen des Klinikum Würzburg Mitte, zu dem das Juliusspital seit diesem Jahr gehört. Die Auseinandersetzung mit Kunst inmitten des Krankenhaus-Alltags ist für die Patienten und Mitarbeiter dort ein wertvolles Gut.

Die Ausstellung ist noch bis zum 4. Dezember im 1. Obergeschoss, in der Verbindung zwischen Koellikerbau und dem historischen Fürstenbau zu sehen (Zugang über den Haupteingang des Juliusspitals in der Koellikerstraße).


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Prof. M. Mäurer (hinten rechts), Schirmherr Urban Priol, Iris Hetz
und Dr. Johann Paula (stehend rechts) mit den Künstlerinnen der Ausstellung.