Kritik am Bundes-Klinik-Atlas
Veröffentlicht: 03. Jun 2024
Der Mitte Mai vom Bundesgesundheitsministerium eingeführte „Bundes-Klinik-Atlas“ stößt bei Medizinern und Fachverbänden deutschlandweit auf Kritik. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) weist darauf hin, dass das Portal „zahlreiche Fehler und veraltete bzw. falsche Daten aufweist, die Patientinnen und Patienten erheblich in die Irre führen können“.
Das Klinikum Würzburg Mitte schließt sich dieser Kritik an. Statt mit der neuen Plattform Transparenz zu schaffen und Patienten bei der Wahl eines Krankenhauses unterstützen, führen unvollständige und zum Teil fehlerhafte Angaben zu Unsicherheit und Fehlinformation.
Ein Beispiel: Für das Klinikum Würzburg Mitte werden vier zertifizierte Fachzentren im Bundes-Klinik-Atlas ausgewiesen – in Wirklichkeit verfügt das Klinikum jedoch über 14 zertifizierte bzw. akkreditierte Fachzentren. Ein Großteil der Zentren, in denen das KWM über ausgewiesene Expertise verfügt, sind im Bundes-Klinik-Atlas nicht auffindbar, darunter beispielsweise die zertifizierte Chest Pain Unit (CPU) zur Behandlung von Herzinfarkt-Patienten, das Schlafmedizinische Zentrum oder auch die „Babyfreundliche“ Geburts- und Kinderklinik. Selbst das von der Deutschen Krebsgesellschaft ausgezeichnete Viszeralonkologische Zentrum zur Behandlung von Magen-, Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs des KWM fehlt im Bundes-Klinik-Atlas komplett.
Wir empfehlen daher Patientinnen und Patienten, die sich über geeignete Krankenhäuser für ihre Behandlung informieren möchten, sich nicht ausschließlich auf die Angaben im Bundes-Klinik-Atlas zu verlassen, sondern auch etablierte Portale, beispielsweise das Deutsche Krankenhausverzeichnis, zu nutzen. Als Mitglied im Krankenhausverbund CLINOTEL stellt das KWM außerdem sämtliche Qualitätskennzahlen und Leistungsdaten transparent und vollumfänglich unter www.clinotel-qualitaetsergebnisse.de zur Verfügung.