Caritas unterstützt mit 5.000 € ...
Veröffentlicht: 02. Aug 2012
das Projekt „Kinder brauchen Farbe im Leben" der Kinderklinik am Mönchberg.
Mit 5.000 Euro unterstützt die Caritasstiftung Würzburg das Projekt „Kinder brauchen Farbe im Leben" von Künstlerin Frauke Pfeuffer, die Woche für Woche in der Kinderklinik am Mönchberg einige Stunden mit den jungen Patienten verbringt; mit ihnen malt, bastelt und erzählt und sie mitnimmt in eine andere Welt aus Farbe, Licht und Fantasie. Sophie ist sieben. Ein richtiges Schulkind. Mit ihren blonden gelockten Haaren erinnert sie an eine kleine Fee. Allerdings fällt ihr das feenhafte Lächeln schwer. Sie wirkt müde und ein wenig schlapp. Ihr Gesicht ist blass. Das war auch ihren Eltern nicht verborgen geblieben. „Als der Kinderarzt nicht mehr weiter wusste, führte der nächste Weg direkt in die Mönchbergklinik nach Würzburg", erzählt Sophies Mutter, der man die Sorgen um die Tochter förmlich ansehen kann. Inzwischen sind sie fast eine Woche in der Kinderklinik und gewöhnen sich nur schwer an die eigentümliche Atmosphäre eines Krankenhauses. „Wir geben uns alle Mühe, insbesondere auf den Kinderstationen, ein heimeliges Klima für die kleinen Patienten zu schaffen, aber wir sind und bleiben doch ein Krankenhaus mit all den Unannehmlichkeiten, die unvermeidlich sind", erklärt die Chefärztin, Professorin Christina Kohlhauser-Vollmuth. Dazu zählen nicht nur die aus medizinischer Sicht angezeigten Untersuchungen und Tests, sondern auch die fremde Umgebung und die vielen Menschen, Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und Erzieherinnen, die man nicht kennt.Eine wunderbare Abwechslung Max ist neun und sieht die Sache gelassen: „Krankenhaus ist Mist, aber das geht auch vorbei." Alle fünf Minuten klingelt sein Handy. Mal ist es der große Bruder, mal die Oma oder eine Tante, die mit ihm reden wollen. Das hilft ein wenig hinweg über die Langeweile. Der größte Trost für Max: „Mama holt mich am Nachmittag ab." Und dann kommt sie, die wunderbare Abwechslung und Ablenkung im Klinikalltag. Sie heißt Frauke Pfeuffer, hat eine lustige Latzhose voller Farbklekse an, eine große Blume im Haar und schleppt Kisten und Taschen ins Spielzimmer der Station „Giraffe". Neugierig schauen Sophie und Max, was sich dort tut. Schnell eine Wachstuchdecke auf den Tisch, große und kleine Leinwände, Flaschen mit Farbe, Pinsel in allen Größen, Federn, Muscheln, Sand, Stoffreste, und im Nu ist aus dem Spielzimmer ein Künstleratelier geworden. Das ist an jedem Donnerstag so und lockt die kleinen und größeren Kinder aus ihren Zimmern. Viele kommen allein, andere werden von Mama oder Papa begleitet.
Jede Woche ein neues Thema Und für jede Malstunde hat die Diplom-Designerin ein Thema mitgebracht. Heute dreht sich alles - passend zum Wetter - um Sommerblumen. Ein paar Hinweise und die Kinder legen sofort los. Max greift sich eine große Leinwand und beginnt mit der Grundierung. Für Sophie ist klar, dass Rosa die wichtigste Farbe sein wird. Bei den ganz kleinen greifen die Mütter zum Bastelmaterial und helfen eifrig mit. „Diese wöchentliche Malstunde ist auch aus medizinisch-therapeutischer Sicht ein wichtiger Beitrag", erklärt Chefärztin Christina Kohlhauser-Vollmuth, „weil für diese Zeit das Thema Krankheit für die Kinder aus dem Zentrum der Aufmerksamkeit rückt und für ein paar Stunden etwas Normalität herrscht." Besonders für Kinder, die aufgrund chronischer Erkrankungen regelmäßig in die Klinik am Mönchberg kommen müssen, ist die Malstunde eine schöne Ablenkung. Inzwischen ist Max in seiner blauen Phase gelandet. Ein wenig grüne Wiese und ganz viel blauer Himmel. Sophie hält Wort und klebt die ersten rosafarbenen Blumen auf ihre Leinwand. Nach und nach entstehen kleine Kunstwerke. Eigentlich könnte man sich jetzt in einem normalen Kindergarten oder in einer Grundschule wähnen, wären da nicht die Verbände und Fusionszugänge an den kleinen Kinderhänden. Aber die spielen für die Künstler im Moment gar keine Rolle. Aus flauschig grünen Pfeifenputzern biegt Max kunstvoll Stile und Blätter für sein Arrangement und Sophie greift nach einem kleinen Glas mit farbigem Sand, natürlich in Rosa.
Caritas engagiert sich für Kinder „Weil keine Krankenkasse solche Kosten übernimmt und wir als Caritas diese Arbeit für gut und sinnvoll halten, ist die Caritasstiftung eingesprungen und hat das Projekt im Missio mit 5.000 Euro gefördert", erklärt Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Caritasverbands für die Diözese Würzburg, der sich an Ort und Stelle ein Bild vom Projekt „Kinder brauchen Farbe im Leben" machen will. Bevor die Kinder wieder auf ihre Stationen zurückmüssen, bekommen sie noch eine kleine quadratische Leinwand, um ein Sonnenbild zu malen. Und während sie ihr großes Kunstwerk mit nach Hause nehmen dürfen, werden die vielen kleinen Sonnenbilder auf eine quadratische Leinwand geklebt. Über die Monate hinweg sind so drei Tafeln entstanden. „Das schöne Triptychon der Kinder wird einen festen Platz im Caritashaus bekommen", verspricht Domkapitular Bieber. mehr Info